Der Blog ist tot, lang lebe der Blog! Galten Weblogs lange als anachronistische Überbleibsel der 2000er, so erfreut sich Corporate Blogging insbesondere bei Unternehmen wachsender Beliebtheit. Und das zu Recht.
Wer braucht schon einen Blog? In Zeiten, in denen InfluencerInnen mit einem Foto, auf dem sie mit Snackwürstchen in der Badewanne sitzen, hunderttausende Menschen erreichen, ist diese Frage durchaus berechtigt.
Influencer-Marketing galt in den letzten Jahren als „the hot shit“, in das jedes Unternehmen investieren wollte. Mit teilweise mäßigem Erfolg. Auch wenn diese neue Form der Werbung für einige Firmen gut funktioniert, reicht sie als einziges Tool im Online-Marketing-Portfolio nicht aus. Wer langfristig mit KundInnen und GeschäftspartnerInnen kommunizieren will, braucht mehr als ein (hoffentlich) gutes Bild. Inhalte, neudeutsch auch Content genannt, sind die Währung, mit der man Aufmerksamkeit und Emotionalisierung bei der eigenen Zielgruppe „kaufen“ kann. Der moderne Online-Konsument erwartet, von Unternehmen unterhalten, aber auch informiert zu werden. Mittels Corporate Blogging gelingt dies erfolgreich.
Warum Sie einen Blog betreiben sollten
Ein Unternehmensblog folgt grundsätzlich dem gleichen Prinzip wie private Weblogs. Zu einem oder verschiedenen Themen werden in regelmäßigen Abständen Inhalte gepostet, die dann auf verschiedenen Online-Marketing-Kanälen geteilt werden können. Die firmeneigenen Facebook-, Instagram-, LinkedIn und weitere Social Media Kanäle sowie Newsletter eignen sich perfekt, um Aufmerksamkeit für den eigenen Content (Text, Bild, Video, Podcast, Grafik, Whitepaper, Studie …) zu erzeugen. Im Gegensatz zum analogen Unternehmensmagazin bietet ein Blog die Möglichkeit, direkt mit KundInnen und Interessierten in Kontakt zu treten. Die Sharing-Funktion macht das Teilen durch MitarbeiterInnen auf privaten Kanälen einfach und zeitsparend. In Kombination mit Promoted Posts oder Ads kann die Empfänger-Gruppe signifikant gesteigert werden.
4 Gründe für den eigenen Unternehmensblog
Traffic
Webseiten, auf denen keine neuen Inhalte angeboten werden, erzeugen keine Aufmerksamkeit. KundInnen und Interessierte besuchen sie nur zu Informationszwecken, halten sich aber nicht länger dort auf. Mit der regelmäßigen Veröffentlichung neuer Artikel kann die Anzahl neuer und wiederkehrender Webseite-Besucher gesteigert werden, was im besten Fall zu einer..


Lead-Generierung
führt. Leads sind Handlungen, über die eine Person mit dem Unternehmen in Verbindung tritt. Das kann ein Kommentar, das Hinterlassen der E-Mailadresse beim Download eines Whitepapers sein, eine Newsletter-Anmeldung, ein Produktkauf oder eine direkte Kontaktaufnahme über Chat, E-Mail oder Telefon sein.
SEO
Moderne Suchmaschinen können erkennen, ob Inhalte relevant sind und reihen diese dementsprechend höher in der Ergebnisanzeige. Ganz allgemein Traffic, aber auch Kommentare, Shares und Likes lassen in Kombination mit den richtigen Keywords eigene Artikel ins Blickfeld der Suchenden rücken. Das kann dazu führen, dass das Unternehmen bzw. die Blog-Autoren als Experten auf ihrem Gebiet wahrgenommen werden. Gerade für Firmen, die sich mit Nischenthemen oder technischen Spezifika beschäftigen, liegt hier oft ungenutztes Potential. Corporate Blogging gibt dem Unternehmen „ein Gesicht“ und bilden die Grundlage für Beziehungen mit KundInnen.


Nachhaltigkeit
Während eine Instagram-Story nach 24h gelöscht wird und ein Facebook-Posting seine Empfänger je nach Algorithmus nie erreicht, bleiben Blog-Artikel über lange Zeit bestehen. Gut geratete Artikel (siehe SEO) können auch Jahre nach ihrer Veröffentlichung Leads generieren.
Beispiele für erfolgreiche Corporate Blogs
- voestalpine: https://www.voestalpine.com/blog/de/
- Mercedes Benz Passion: https://blog.mercedes-benz-passion.com/
- Berchtesgardener Land: http://blog.berchtesgadener-land.com/
Last but not least: Der Urgut Leben Blog der ARGE Heumilch, den clavis seit Beginn an mitbetreuen darf: https://www.heumilch.com/blog/
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