Konflikte eskalieren in der Regel immer dann, wenn eine Seite bei einem Thema oder einem Projekt die Kommunikation abbricht. Wenn sich diese Person nur noch mit gleichdenkenden Menschen umgibt, wird ihre Position so verstärkt und bestätigt, dass das Verständnis für die andere Seite verloren geht. Ohne Kommunikation wird es also immer schwerer, eine dialogische Auseinandersetzung zu führen.
Dass gegenseitige Verständnis ist aber die Voraussetzung, um trotz verschiedener Interessen und Meinungen unterschiedlicher Handlungsgruppen zu guten Kompromissen oder gar zu einem Konsens zu kommen. In Konfliktsituationen, in denen man sein eigenes Handeln aufgrund anderer Interessen bedroht sieht, ist die größte Herausforderung, den Dialog weiter zu pflegen. Dies gelingt jedoch nur in wenigen Fällen.
Deshalb braucht es oft neutrale Hilfe von dritter Seite, die diesen Dialog zum Ausgleich unterstützt. Der Dialog und insbesondere die Kommunikation ist das Kerninstrument für die Entwicklung von Lösungen, mit denen möglichst viele gut leben können. Alternativ gibt es natürlich immer auch das Instrument der Durchsetzung, welches keine Rücksicht auf andere Interessen nimmt. Diese Form der Konfliktlösung führt in der Regel aber zu Brüchen und langanhaltenden Verwerfungen zwischen verschiedenen Gruppen oder in der Gesellschaft als Ganzes.
Einen Dialog trotz Konflikt führen, wie kann das gehen?
Da jede Konfliktsituation andere Voraussetzungen hat, gibt es kein Patentrezept für Konfliktmanagement. Aber es gibt Empfehlungen:
- Sehen Sie sich die Situation genau an, identifizieren Sie die betroffenen Akteure und deren Interessen frühzeitig.
- Gestalten Sie darauf aufbauend den Kommunikationsprozess und beziehen Sie die Interessensgruppen mit ein.
- Machen Sie die verschiedenen Interessen für alle sichtbar und nachvollziehbar.
- Passen Sie die Gestaltung des Prozesses immer wieder aufs Neue an die aktuelle Situation an.
- Falls ein Konflikt offenbar wird und die „institutionelle Form der Bearbeitung“ nicht ausreicht, kann man auch dann noch einen strukturierten Kommunikationsprozess aufsetzen, um die verschiedenen Interessen zu Wort kommen zu lassen und in die weitere Planung einzubeziehen.
Bildnachweis: alotofpeople/fotolia