Bevor man mit einem Projekt startet, muss überlegt werden, wer von diesem Projekt betroffen ist und welche Reaktion kommen kann. Eine fundierte Stakeholder-Analyse ist das A und O der Kommunikationsstrategie.
Neben den offensichtlichen Gruppen (z.B. betroffene EigentümerInnen, Gemeinden, Genehmigungsbehörden) sollte man dabei auch über den Tellerrand hinausblicken und sich fragen, wer sich betroffen fühlen könnte – z.B. NGOs. Um alle wichtigen Stakeholder für die Projektkommunikation zu erfassen, ist eine professionelle Stakeholder-Analyse empfehlenswert.
Hat man die Betroffenen gesammelt, können diese in Gruppen eingeteilt werden: Unmittelbar Betroffene wie GrundeigentümerInnen, Nutzungsberechtigte und NachbarInnen werden anders markiert als Menschen oder Gruppen, die sich mittelbar von Projekten betroffen fühlen, weil das Projekt Einfluss auf ihre Lebens- und Wirtschaftsbedingungen hat oder haben könnte. Es ist ratsam, zu jeder Gruppe spezifische Handlungsmotive und mögliche Reaktionen zu sammeln.
Häufig kommen folgende Motive vor:
- Umwelt- und Naturschutz
- Skepsis gegenüber der Wirtschaft
- Erwerbsmöglichkeiten und wirtschaftliche Konkurrenz
- Tourismus
- Bei BefürworterInnen: Fortschritt, Arbeitsplätze
Gemäß dieser Bewertung kann eine gezielte Projektkommunikationsstrategie erarbeitet werden. Dabei ist zu bedenken, dass unterschiedliche Stakeholder unterschiedliche Informationsbedürfnisse haben können – manche suchen das persönliche Gespräch, andere sind am besten über klassische Medien erreichbar, und immer mehr Menschen können auch über Social-Media-Kanäle oder Foren informiert werden. Neben dem Wie sollte überlegt werden, welche Informationen für welche Zielgruppen zu welchem Zeitpunkt der Projektentwicklung sinnvoll sind.
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