In einem zweijährigen Transparenzprozess erarbeiten Menschen mit Behinderung, Leistungsanbieter der Behindertenhilfe sowie das Land Tirol gemeinsam einheitliche Leistungsinhalte und Qualitätsstandards sowie ein transparentes Tarifsystem für die Tiroler Behindertenhilfe.
Ausgangslage
Die Leistungen der Tiroler Behindertenhilfe werden von einer Vielzahl von Organisationen mit unterschiedlicher Größe und Schwerpunktsetzung angeboten. Nicht zuletzt deshalb entwickelten sich das Leistungsangebot und die Abrechnungsmodalitäten über die Jahre zu einem komplexen, oft uneinheitlichen System. Im Transparenzprozess sollten klare und nachvollziehbare Regeln und Strukturen in der Behindertenhilfe geschaffen werden. Von mehr Transparenz profitieren letztlich alle Beteiligten: die NutzerInnen der Leistungen, die Leistungsanbieter sowie die öffentliche Hand, die für die Finanzierung aufkommt.
Ziele und Umsetzung
Der Transparenzprozess war von Beginn an in Form eines partizipativen Projektes konzipiert. Bereits der Ablauf des Prozesses wurde mit allen Akteuren gemeinsam entwickelt. Dadurch gelang es, Vertrauen zwischen den Gruppen herzustellen und die Basis für eine konstruktive Arbeitsatmosphäre zu legen.
Über zwei Jahre wurden die einzelnen Themenfelder in zahlreichen Arbeitsgruppen behandelt. Menschen mit Behinderungen reflektierten die Ergebnisse und lieferten wertvolle Rückmeldungen. Über eine eigene Online-Plattform konnten alle Beteiligten den jeweiligen Bearbeitungsstand in den Sitzungen laufend abrufen. Am Ende des Prozesses stand ein Mehr an Transparenz: Leistungsinhalte wurden klar definiert, Qualitätsstandards wurden im Sinne aller Beteiligten verabschiedet. Eine einheitliche Tarifstruktur sorgt zukünftig für Planungssicherheit.
clavis begleitete den gesamten Prozess, moderierte und dokumentierte die einzelnen Sitzungen und bereitete die Ergebnisse auf. Das Projekt lief zwischen Oktober 2012 und Dezember 2014.