Ein Blick in die (sozialen) Medien zeigt: Wo ein Projekt ist, ist auch Widerstand. Ganz egal, ob es sich um eine neue Stromleitung, eine Liftverbindung oder eine Deponie handelt. Ohne eine durchdachte Kommunikationsstrategie und ernstgemeinte Öffentlichkeitsbeteiligung können Investitionsvorhaben kaum mehr realisiert werden.
Die Faktoren für erfolgreiche Projektkommunikation sind vielfältig: Am Anfang müssen die Grundlagen geschaffen werden. In einem umfangreichen Prozess werden potenziell kritische Themen und die verschiedenen Stakeholder analysiert. „Darauf aufbauend entwickeln wir eine Kommunikationsstrategie, in der Stakeholder, Botschaften und Kommunikationsinstrumente aufeinander abgestimmt werden“, sagt clavis-Geschäftsführer Ulrich Müller. Danach geht es hinaus auf den Platz: Die Strategie muss auf den Boden gebracht werden.
Wie halten es deutsche und österreichische Projektwerber mit diesen Grundlagen? Wie setzen sie Kommunikation ein? Passt das Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen aus Sicht der Unternehmen? Gemeinsam mit der Universität Hohenheim und Prof. Frank Brettschneider hat clavis eine umfangreiche Studie realisiert, in der diese Fragen fundiert beantwortet werden. 97 Projektleiter aus Deutschland und Österreich haben ihre Sicht der Dinge dargelegt.
Ulrich Müller und Senior Beraterin Eva Michlits haben die Ergebnisse beim Österreichischen Kommunikationstag 2019 in Wien präsentiert:

- Bei 92 Prozent der Projekte ist das kooperative Miteinander von Vorhabenträgern, Verwaltung, Politik und Bürgern eines der Kommunikationsziele.
- Außerdem soll Projektkommunikation bei den verschiedenen Stakeholdern für Aufklärung und Transparenz sorgen.
- Mehr als drei Viertel der Projektwerber kommunizieren, um eine größere Zustimmung der Stakeholder zu bekommen.
- Bei 67 Prozent der Projekte hat die freiwillige Kommunikation das Projekt positiv beeinflusst – einen besonders hohen Wert erzielen hier Energieprojekte.
- Die Hälfte der Projektwerber gibt an, dass die Einbindung aller wichtigen Gruppen die Diskussion versachlicht habe, 64 Prozent sagen, dass die Akzeptanz gesteigert werden konnte.
- 66 Prozent betonen, dass Projektkommunikation für einen zügigeren Verlauf des Vorhabens gesorgt hat.
- Ein Drittel der Projekte ist aus Sicht der Projektwerber durch Beteiligung besser geworden. 31 Prozent sagen, dass die Expertise der Stakeholder Alternativen aufgezeigt bzw. das Projekt inhaltlich optimiert habe.

- In fast drei Viertel der Projekte ist der Nutzen der Kommunikation höher als die Kosten dafür.
- Mit durchschnittlich 0,1 Prozent des Projektvolumens liegt das Kommunikationsbudget weit unter dem vom Verein der deutschen Ingenieure (VDI) empfohlenen Wert von einem Prozent.
- Bei den eingesetzten Kommunikationsmaßnahmen ist die klassische Pressemitteilung (91 Prozent) meistgenutztes Mittel. Dann folgen Info-Veranstaltungen (83 Prozent), Pressekonferenzen (74 Prozent) sowie Visualisierungen (66 Prozent) und Projekt-Websites (65 Prozent).
Gerne können Sie die gesamte Studie unter office@clavis.at kostenlos bestellen.
Bildnachweis Foto Ulrich Müller: PRVA/APA-Fotoservice/Hörmandinger