Die Digitalisierung hat längst auch die Finanzbranche erreicht. Das FinTech Unternehmen 21.finance hat mit „area2Invest“ die erste Invest-Plattform in der Vierländer-Region am Bodensee gestartet. wikopreventk ist als Gründungsgesellschafter mit an Bord. Warum? Das erzählen wikopreventk-Geschäftsführer Dieter Bitschnau und 21.finance-Geschäftsführer Max J. Heinzle im Gespräch mit Dialog mit Wirkung digital, dem Online-Magazin von wikopreventk.
Die wichtigsten Erkenntnisse:
- 21.finance verbindet regionale Unternehmen mit regionalen InvestorInnen. Über Crowdinvesting und Privatplatzierungen wird so Unternehmen und Projekten der Zugang zu Eigen-, Mezzanin- und Fremdkapital ermöglicht.
- Der Bedarf an Investorenkommunikation steigt: Bei Crowdinvesting-Kampagnen müssen innerhalb kurzer Zeit möglichst viele Personen mobilisiert und überzeugt werden, in das Unternehmen zu investieren. Mit einer emotionalen und authentischen Kommunikation kann dies gelingen.
- Die Strahlkraft von Crowdinvesting-Kampagnen geht weit über die Finanzierung hinaus und zahlt unmittelbar in die Reputation eines Unternehmens ein. Durch das öffentliche Interesse werden nicht nur neue Kundengruppen angesprochen, sondern das Unternehmen präsentiert sich als attraktiver Arbeitgeber.
Was ist das Ziel des FinTech-Unternehmens 21.finance bzw. der digitalen Finanzierungsplattform „area2invest“?
Max J. Heinzle: Wir verbinden Unternehmen mit privaten, mit semi-professionellen und professionellen und zukünftig sicherlich auch mit institutionellen InvestorInnen. Das heißt, wir ermöglichen den Zugang zu Eigen-, Mezzanin- und Fremdkapital für Unternehmen und Projekte. Über die Plattform können private und juristische Personen in Startups, KMU und Immobilienprojekte

investieren. Unser Team verfügt über langjährige Expertise in der Unternehmensfinanzierung, Projektfinanzierung und Finanzierungsvermittlung. Auf Wunsch beraten wir die kapitalsuchenden Unternehmen bei der Verhandlungsführung mit den Investoren bzw. der Erstellung des geeigneten Finanzierungsangebots.
Crowdinvesting ist vielen ein Begriff. Können Sie den Unterschied zur Privatplatzierung erklären?
Max J. Heinzle: Beim Crowdinvesting investieren beliebig viele Menschen kleinere Summen in ein Projekt oder ein Unternehmen. Diese Finanzierungsform hat sich mittlerweile in Österreich, Deutschland und der Schweiz erfolgreich etabliert. Bei der Privatplatzierung handelt es sich dagegen um ein nichtöffentliches Finanzierungsangebot, welches wir öffentlich nur „anteasern“ – potentielle InvestorInnen bzw. InteressentInnen können auf area2Invest ihr Interesse äußern. Bei den Privatplatzierungen sprechen wir vor allem Personen an, die größere Summen investieren können und wollen. Das Angebot ist dabei auf 149 Personen pro EWR-Land gesetzlich begrenzt.

Herr Bitschnau, warum ist wikopreventk als Gründungsgesellschafter mit an Bord?
Sind die Unternehmen auf der Suche nach InvestorInnen, müssen sie in kurzer Zeit möglichst viele Personen überzeugen. Um potenzielle GeldanlegerInnen zu mobilisieren, ist eine gut durchdachte Kommunikationskampagne das Um und Auf: Welche Story wird erzählt, in welchen Kommunikationskanälen wird der richtige Content gespielt, welche Schwerpunkte soll das
Crowdinvesting-Video vermitteln. Wichtig dabei ist es, die InvestorInnen auch emotional abzuholen. Eine Kampagne gründlich vorzubereiten und durchzuführen, kostet Zeit und Ressourcen. Wir begleiten die Emittenten bzw. kapitalsuchenden Unternehmen dabei.
Was bringt eine Crowdinvesting-Kampagne noch mit sich?
Dieter Bitschnau: Die Wirkung reicht weit über das eigentliche Finanzierungsziel hinaus – so ist die öffentliche Aufmerksamkeit während der Investorenkampagne sehr groß. Die Resonanz der Öffentlichkeit auf die Kampagne lässt durchaus auf deren Akzeptanz für ein Projekt, eine Idee oder das Unternehmen schließen. Unternehmen können diese Aufmerksamkeit dafür nutzen, ihre Marktpräsenz auszubauen und die Kundenbindung zu stärken. So werden Crowdinvestoren im besten Fall zu UnternehmensbotschafterInnen.