Ob für mehr Sichtbarkeit, Imagebildung, zur Umsatzsteigerung oder Employer Branding: Unternehmer:innen, die mit ihren Produkten und Leistungen andere Unternehmen ansprechen möchten, sollten Social Media in ihrer Kommunikationsstrategie nicht vernachlässigen. Doch wie können B2B-Unternehmen LinkedIn und Co erfolgreich nützen, um Fans zu gewinnen, aus denen Kundschaft wird? Welche Grundlagen sollten bei der Strategiefindung berücksichtigt werden und welche Plattformen eignen sich? Wir teilen unser Praxiswissen und geben Tipps für einen gelungenen Social-Media-Auftritt.
Warum sollten B2B-Unternehmen Social Media nutzen?
Eine erfolgreiche Social-Media-Marketing-Strategie kann B2B-Unternehmen maßgeblich dabei helfen, eine Marke aufzubauen, die Sichtbarkeit zu erhöhen und potenzielle Kund:innen oder Mitarbeitende anzusprechen. Indem sich Unternehmen mit ihrer Zielgruppe in sozialen Netzwerken verbinden, können sie eine starke Beziehung aufbauen und Menschen von ihrem Produkt oder ihrer Dienstleistung überzeugen. Durch die oft immensen Mitgliederzahlen bei Plattformen wie Facebook (knapp 5 Mio Nutzer:innen in Österreich) oder LinkedIn (mehr als 19 Mio Nutzer:innen im DACH-Raum) kann mit der richtigen Strategie schnell eine enorme Reichweite aufgebaut werden. Darüber hinaus können B2B-Unternehmen durch die Nutzung von Social Media wertvolle Insights gewinnen, um die Bedürfnisse ihrer Kund:innen besser zu verstehen und maßgeschneiderte Lösungen anzubieten.
Welche Plattformen eignen sich am besten für B2B-Unternehmen?
Diese Frage ist nicht über alle Branchen hinweg universell zu beantworten, allerdings gibt es einige Social-Media-Plattformen, die sich besonders gut für B2B-Unternehmen eignen. LinkedIn ist sehr beliebt, da es speziell auf den Bedarf von Geschäftstreibenden zugeschnitten ist. Die 2003 gegründete Plattform gehört zu Microsoft und verzeichnet über 900 Millionen Mitglieder weltweit.
Der Erfolg von LinkedIn lässt sich unter anderem auf eine Reihe nützlicher Funktionen zurückführen: den Sales Navigator, Tools für Online-Veranstaltungen und Newsletter, Gruppen sowie einen Job-Bereich und verschiedene Möglichkeiten, um Content zu veröffentlichen. Wird LinkedIn mit der richtigen Strategie konsequent genützt und mit ansprechendem Content bespielt, zeigen sich rasch erste Erfolge beim Aufbau von Reichweite und neuen Kontakten.

Twitter, Facebook oder XING sind weitere gute Optionen, um professionelle Inhalte zu teilen und Präsenz zu zeigen. Um eine erfolgreiche Social-Media-Strategie für B2B-Unternehmen zu entwickeln, sollten Unternehmer:innen vorab ein tiefgreifendes Verständnis dafür entwickeln, wer ihre Zielgruppe ist und welche Plattformen diese vorrangig nützt. Erst wenn dies klar ist, kann die Kommunikationsstrategie darauf ausgerichtet sowie der auf den Kanal zugeschnittene Content erstellt und geteilt werden. Ziel ist es, die richtige Balance zwischen Information, Werbung und Engagement zu finden.
5 Grundsätze für einen gelungenen B2B-Auftritt auf Social Media
Ob Unternehmen von Social Media profitieren können, ist stark von ihrem Auftritt abhängig. Eine allgemein gültige Zauberformel für die optimale Performance gibt es leider nicht. Allerdings hat unsere Erfahrung gezeigt, dass die Einhaltung von bestimmten Regeln maßgeblich zum Erfolg in sozialen Netzwerken beitragen kann. Hier die aus unserer Sicht wichtigsten Grundsätze:
- Ohne Strategie posten ist wie fischen ohne Köder.
Postings von Unternehmen auf Social Media müssen sich in die übergeordnete Kommunikationsstrategie einfügen und Teil eines ganzheitlichen Kommunikationsplans sein. Eine durchdachte Kommunikationsstrategie hilft dabei, die Ziele und Botschaften des Unternehmens zu definieren und sicherzustellen, dass alle Kommunikationskanäle – einschließlich Social Media, aufeinander abgestimmt sind und konsistente Botschaften vermitteln. - Ein attraktiv und informativ gestaltetes Profil ist die beste Visitenkarte.
Der erste Eindruck zählt – das gilt auch in den sozialen Netzwerken. Das Profil ist meist das Erste, was sich potenzielle Follower:innen oder Kund:innen ansehen, wenn sie auf ein Unternehmen aufmerksam werden. Neben ansprechenden Profil- und Headerbildern sollte ein kurzer Text die Leistungen/das Angebot des Unternehmens auf den Punkt bringen und einen Eindruck darüber geben, welche Themen der Social-Media-Account behandelt. - Die laufende Redaktionsplanung und regelmäßiger Content sind das A und O.
Regelmäßige Postings und ein aktiver Auftritt auf Social Media sind entscheidend, um die Aufmerksamkeit der Zielgruppe aufrechtzuerhalten und eine Verbindung aufzubauen. Wenn ein Unternehmen nur gelegentlich postet oder lange Pausen zwischen den Posts einlegt, kann dies dazu führen, dass das Interesse der Zielgruppe abnimmt. Ein Redaktionsplan hilft dabei, einen klaren Linie für die Inhalte auf Social Media zu haben. So kann sichergestellt werden, dass die Beiträge aufeinander abgestimmt und konsistent sind. Trotzdem ist es wichtig, in der Redaktionsplanung flexibel zu bleiben und auch tagesaktuelle Themen aufzunehmen. - Multimedia ist Trumpf.
Fotos, Infografiken und vor allem Videos sind auf Social Media entscheidend, um das Engagement der Zielgruppe zu steigern, da Beiträge mit visuellen Elementen mehr Likes, Kommentare, Shares und Views generieren. Zudem priorisieren viele Social-Media-Plattformen visuelle Inhalte in ihrem Algorithmus, was bedeutet, dass sie solche Postings eher im Newsfeed der Nutzer:innen anzeigen. Das kann zu einer höheren Sichtbarkeit der Beiträge führen. Um mehr Engagement zu schaffen, können Unternehmen auch Live-Videos, Q&A-Sessions und Live-Streams erstellen. Zudem können Bilder, Grafiken und Videos dabei helfen, komplexe Ideen und Konzepte auf eine leicht verständliche Art und Weise zu vermitteln. Unternehmen sollten daher auf eine ausgewogene Kombination von Text-, Bild- und Video-Inhalten auf ihren Social-Media-Kanälen achten, um ihre Zielgruppe bestmöglich zu erreichen. - Soziale Netzwerke sind keine Einbahnstraßen.
Für Unternehmen ist es wichtig, auf Diskussionen, Fragen oder Anmerkungen einzugehen und den Austausch mit B2B-Kontakten aktiv zu suchen.

Es ist für die Kundenbindung und den Beziehungsaufbau essenziell, mit der Zielgruppe zu interagieren und auch auf negative Kommentare oder Beschwerden zu reagieren und diese ernst zu nehmen. Durch die Beantwortung von Fragen und Kommentaren können Unternehmen auch wertvolles Feedback sammeln. Diese Rückmeldungen können dazu beitragen, Produkte und Dienstleistungen zu verbessern und auf die Bedürfnisse der Kund:innen einzugehen.
Fazit
Durch eine gezielte Social-Media-Strategie können B2B-Unternehmen potenzielle Kund:innen ansprechen, mit ihnen in Kontakt treten und sich als Expert:innen in ihrer Branche positionieren. Außerdem können sie Social Media nutzen, um Feedback zu sammeln und besser auf die Bedürfnisse ihrer Kund:innen einzugehen.
Ausschlaggebend für den Erfolg sind eine gezielte Ansprache der Zielgruppe, qualitativ hochwertiger Content, eine regelmäßige Aktivität auf den Kanälen und eine schnelle Reaktionszeit auf Fragen sowie Kommentare.
Social Media kann auch genutzt werden, um Beziehungen zu anderen Unternehmen aufzubauen und Kooperationsmöglichkeiten zu finden. Durch eine gezielte Ansprache und Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen können B2B-Unternehmen ihr Netzwerk erweitern und neue Geschäftsmöglichkeiten generieren.
Soziale Netzwerke sind für B2B-Unternehmen somit durchaus sinnvoll, um ihre Sichtbarkeit zu erhöhen, ihr Image zu verbessern und die Reichweite sowie den Absatz zu steigern.