Die Coronakrise hat die Kommunikation vieler Unternehmen grundlegend verändert – und das quer durch alle Branchen. Plötzlich war es nicht mehr möglich, auf die bewährten Instrumente der Unternehmenskommunikation zurückzugreifen oder Beteiligungsprozesse nach gewohnten Mustern umzusetzen. Manche Unternehmen gerieten über Nacht in einen fast dauerhaften Krisenmodus. Aber ist dies das neue Normal und wie sieht die Kommunikation der Zukunft aus? Welche Instrumente und Strategien in der Kommunikation werden Corona überdauern? Was hat sich bewährt, was nicht?
Die clavis-Gesellschafter Sabine Volgger, Ulrich Müller, Harald Schiffl und Dieter Bitschnau wagen einen Blick in die Zukunft der Kommunikation. Im clavis-Schlüsselgespräch, dem Podcast von clavis, zeigen sie auf, wie Unternehmen und Organisationen ihre Kommunikationsziele in Zukunft erreichen können.
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Für die Lesebegeisterten unter Ihnen haben wir hier die Kernaussagen für Sie zusammengefasst.
Moderation und Beteiligung
Die BürgerInnenbeteiligung hat in den vergangenen Monaten sehr unter der Pandemie gelitten, da sie bisher sehr davon gelebt hat, dass man sich persönlich trifft. In Deutschland wurden 75 Prozent der Beteiligungsverfahren eingefroren. „Wir sind in unseren laufenden Beteiligungsprozessen sehr schnell auf digitale Tools umgestiegen und konnten den Kontakt mit den BürgerInnen halten. Aber natürlich verändern digitale Tools die Art der Kommunikation“, betont clavis-Gesellschafterin Sabine Volgger.
Beteiligungsverfahren langfristig nur digital durchzuführen, werde eher nicht funktionieren, da die Dynamik des Prozesses sehr stark eingeschränkt ist. Jetzt gelte es, genau zu überlegen, wie man digitale Tools gewinnbringend einsetzt und Prozesse auf digitale Formate anpasst. „Darüber hinaus müssen aber auch analoge Formate entwickelt werden, die ein sicheres Zusammentreffen der AkteurInnen möglich machen“, sagt Volgger.
Projektkommunikation
Kommunikation ist und bleibt ein wichtiger Schlüssel für die Realisierung von Infrastrukturprojekten. „Nach einer kurzen Schockstarre haben wir schnell gesehen, was auch in Pandemiezeiten möglich ist – zum Beispiel die digitale Durchführung eines UVP-Verfahrens“, erklärt clavis-Geschäftsführer Ulrich Müller. Corona dürfe keine Ausrede sein, wichtige Stakeholder bei Projekten außen vor zu lassen.
„Die Maßnahmen werden vielfältiger und digitaler, ProjektwerberInnen und KommunikatorInnen müssen kreative, hybride Wege finden. Es ist zum Beispiel ein guter Weg, Projektausstellungen mit Audioguides durchzuführen, wenn die ExpertInnen nicht persönlich zur Verfügung stehen können.“
Krisenkommunikation
Die Krise als Dauerzustand: Das stellte die KrisenkommunikatorInnen in vielen Unternehmen und Organisationen vor völlig neue Herausforderungen. „Gerade vor dem Hintergrund dieser dauernden Abnormalität ist erklärende, motivierende und wahrhaftige Kommunikation wichtiger denn je“, betont clavis-Geschäftsführer Harald Schiffl.
Die Kommunikation werde sich durch die Coronakrise massiv verändern. „Wie in anderen Bereichen werden in der Krisenkommunikation digitale Tools Fortbestand haben. Darüber hinaus erfolgt die Kommunikation in der Krise mehr denn je in Echtzeit.“ Harald Schiffl erwartet außerdem einen Boom an Fake News und an Verschwörungstheorien. „Hier müssen Unternehmen und Organisationen den Weg suchen, klare und wahrhaftige Botschaften an die Frau und den Mann zu bringen.“
Unternehmenskommunikation
Die Coronapandemie hat in der Unternehmenskommunikation als Digitalisierungsbeschleuniger gewirkt. „Auch wenn wir uns alle auf persönliche Treffen freuen und nach der Pandemie wieder Veranstaltungen oder Pressekonferenzen stattfinden: Die interne und externe Kommunikation wird sich in Zukunft weiter auch im digitalen Raum abspielen“ , erwartet clavis-Geschäftsführer Dieter Bitschnau.
Da sich analoge Kommunikation nicht 1:1 in den virtuellen Raum übertragen lässt, sei Mut gefragt, neue Wege auszuprobieren. „Digitale Kommunikation ist ja viel mehr als das Streamen einer Veranstaltung. In Zukunft sind Interaktivität sowie digitale Abwechslung und Erlebnisse notwendig. Hier liegt viel Potenzial für Unternehmen und Marken.“ Darüber hinaus könne man im digitalen Raum völlig neue Zielgruppen ansprechen und effizienter agieren.
Inhaltlich habe das Thema Sicherheit durch die Coronakrise einen völlig neuen Stellenwert bekommen – von den MitarbeiterInnen bis zu den Lieferketten. „Das zeigt sich aktuell ganz stark im Tourismus. Für den Gast spielt bei der Buchungsentscheidung die Frage eine essenzielle Rolle, ob die jeweilige Region einen sicheren Aufenthalt bieten kann. Hier haben Unternehmen und Regionen mit Sicherheitskonzepten einen klaren Vorteil.“
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