Ich kenn‘ da jemanden: Wie Networking funktioniert und warum es so wichtig ist

Lisa Keiler ist seit 2018 als Kommunikationsberaterin am clavis-Standort Innsbruck tätig. Zuvor sammelte sie wertvolle Erfahrungen in der Unternehmens- und Projektkommunikation im In- und Ausland. Seit Anfang 2022 ist sie außerdem Vorsitzende des PR Verbandes Austria (PRVA) Tirol. Im Interview spricht sie nun über Networking in digitalen Zeiten, verrät uns ihre drei goldenen Regeln des Networkings und erklärt, wie es mit den geknüpften Kontakten im Anschluss weitergeht.

Warum ist es so wichtig, sich ein fundiertes berufliches Netzwerk aufzubauen?

Lisa Keiler: Aus ganz vielen Gründen. Zunächst werden Kooperationen innerhalb und zwischen Unternehmen immer wichtiger. Bin ich auf der Suche nach einer:m möglichen Partner:innen, brauche ich Kontakte in meinem Netzwerk, die mich kennen und mir vertrauen. Dabei sind Kontakte aus der eigenen Branche, aber auch aus anderen, mir vielleicht fachfremden Bereichen wichtig.

Lisa Keiler clavis

Die kontinuierliche Vertrauensarbeit und Kontaktpflege in meinem persönlichen Netzwerk machen den entscheidenden Unterschied. Haben Menschen Vertrauen zu mir, weil sie mich kennen, sind sie eher bereit, mit mir zusammenzuarbeiten. Andererseits kann ein Netzwerk auch bei Fragen im Joballtag oder für die eigene Inspiration relevant sein. Jede Person, die man nach Erfahrungen und Tipps fragen kann, ist eine Bereicherung.

Für wen ist Networking besonders sinnvoll?

Lisa Keiler: Networking ist grundsätzlich für jede:n relevant. Besonders Frauen sollten noch aktiver werden und die Vorteile gezielt nutzen. Ich merke oft, dass Männer eher auf ihr Netzwerk zurückgreifen, und Frauen sich zurückhaltender verhalten. Außerdem wird der Großteil der Care-Arbeit leider immer noch überwiegend von Frauen erledigt, die dann meist abends weniger Zeit haben, um auf ein Event zu gehen. Da sind Online-Plattformen eine gute Alternative, weil sie eine höhere zeitliche Flexibilität erlauben. Frauen sollten die Vorteile des Networkings noch intensiver (aus-)nutzen und Hemmschwellen abbauen.

Vier Frauen beim Networking für einen Blogbeitrag über Networking

Lohnt es sich in digitalen Zeiten von LinkedIn überhaupt noch, persönliche Netzwerktreffen zu besuchen, oder reichen online Vernetzungen aus?

Lisa Keiler: Wichtig ist immer, dass online und offline parallel laufen – die Kombination macht‘s.

Es ist nach wie vor von Bedeutung, Veranstaltungen zu besuchen, um dort mit Leuten zu reden und eine persönliche Beziehung aufzubauen. Dann ist aber wichtig, die heutigen Möglichkeiten zu nutzen und sich mit den Kontakten im Nachgang online, etwa via LinkedIn, zu vernetzen. Online hat den Vorteil, dass man sich besser Schwerpunktthemen setzen und sich zu spezifischen Themen positionieren kann, die dann auch im LinkedIn-Profil sichtbar werden. Dadurch wird man greifbarer.

Wie lauten deine 3 goldenen Regeln für erfolgreiches Networking?

  1. Alles ist im Fluss und es gibt keinen Anfang und kein Ende! Netzwerken ist eine Art Lebensprozess, der nie wirklich abgeschlossen ist. Manchmal werden die ersten beruflichen Kontakte schon im Sandkasten geschlossen. Von da an zieht es sich dann durch das ganze Leben durch.
  2. Online ergänzt offline, ersetzt es aber nicht! Um eine persönliche Verbindung und Vertrauensbasis aufzubauen, ist es wichtig, dass man die Personen auch im echten Leben kennenlernt und das geht am besten auf Veranstaltungen. Zur Ergänzung und Pflege des Netzwerkes können dann Online-Plattformen herangezogen werden.
  3. Das vorhandene Angebot nutzen! Von (Online-) Veranstaltungen bis hin zu beruflichen Gruppen in sozialen Medien – das Angebot für Networking ist enorm groß und darf auch ausgenutzt werden. Es ist wichtig, sich zu zeigen. Dabei hilft, sich bewusst Zeit für das Netzwerken einzuteilen. Gerade in hektischen Zeiten kann das sehr nützlich sein. Ohne ein berufliches Netzwerk geht es heutzutage nicht mehr.

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Das Netzwerk wurde erfolgreich aufgebaut, doch wie geht es danach weiter?

Lisa Keiler: Kontakte müssen gepflegt werden. Das Weiterleiten eines spannenden Artikels, der für die Person interessant ist oder etwa ein Veranstaltungshinweis bieten sich dabei gut an. Es ist aber auch wichtig, online präsent zu sein, regelmäßig zu posten oder Beiträge zu veröffentlichen, um nicht von der Bildfläche zu verschwinden. Dabei handelt es sich immer nur um kurze Touchpoints, die aber essenziell sind, um sich wieder kurz in Erinnerung zu bringen.

Networking zahlt sich immer aus. Oft ist der Vorteil davon nicht gleich ersichtlich, da man nicht sofort Gebrauch von allen neu geknüpften Kontakten macht. Das darf auf keinen Fall unterschätzt werden! Auch wenn es anfangs etwas Zeit und vielleicht auch Überwindung kostet, hat Networking fast immer einen positiven Ausgang und einen langfristigen Vorteil.

Was würdest du motivierten Berufseinsteiger:innen raten, die zum ersten Mal ein Networking Event besuchen?

Lisa Keiler: Wichtig ist, dass man sich vorher bewusst macht, was man auf der Veranstaltung erreichen möchte und sich einen persönlichen Fokus setzt. Zudem sollte man sich im Vorhinein schon informieren, welche für mich interessante Personen auf dem Event sein werden und eventuell Hintergrundinformationen zu ihnen recherchieren. Damit schaffen wir uns eine Basis und kommen leichter ins Gespräch. Es ist wichtig, authentisch zu sein und immer wieder einen Schritt aus der Komfortzone herauszuwagen. Menschen einfach ansprechen! Je öfter wir networken, desto mehr Routine entwickeln wir und dann macht es richtig Spaß!

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